Der "grande passeggio" (große Flaniermeile), der bevorzugte Treffpunkt der Triester, ist ein "Salon" inmitten von Bäumen, der mit Cafés, Bierstuben, Restaurants, Tanz- und Musiklokalen und Eisdielen bevölkert ist.  


Der große Salon der Stadt: So nannte der großartige Dichter Biagio Marin jenen Teil von Triest, der von den Arkaden von Chiozza das Tal von Guardiella hinaufführte, wo sich einst ein potok (Gebirgsfluss) befand, der über das alte Aquädukt nach unten floss.

Die neue Stadt, geschäftig und ohne ein Fleckchen Grün, endete genau an den Arkaden von Chiozza; dahinter begann ein ländliches Ambiente mit Gärten und Wäldchen. Hier war es, wo Domenico Rossetti, Patriot, Philologe, Geschichtsschreiber und Antiquar, sich sein Haus baute und so den Damm des Aquädukts in eine Allee verwandelte.

Von da an wurde die Viale XX Settembre zum "grande passeggio", dem bevorzugten Treffpunkt der Triester, einem Salon inmitten von Bäumen, der mit Cafés, Bierstuben, Restaurants, Tanz- und Musiklokalen und Eisdielen bevölkert ist.

Hier trafen sich die Intellektuellen der damaligen Zeit, Schriftsteller wie Svevo und Saba sowie Musiker, Maler, Philosophen und Professoren. 

In der Zwischenzeit dehnte sich die Stadt aus. Das Theater Politeama Rossetti wurde zum Antriebsmotor der städtischen Entwicklung eines Viertels, in dem die Häuser, wie Marin es ausdrückte, "hohe und kompakte Dämme" zu bilden begannen. 

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde inmitten dieses Waldes aus Stein der Park Giardino Pubblico Muzio de Tommasini eröffnet. Damit entstand nicht nur eine grüne Oase inmitten des geschäftigen Treibens der Stadt, sondern man setzte durch das Aufstellen von immer mehr Büsten berühmter Bürger der Stadt auch der Stadtgeschichte ein Denkmal.

Der Rundgang "Der große Salon der Stadt" erzählt von den Orten für Spaziergänge im Grünen außerhalb der Stadt, den Treffpunkten wie dem Café San Marco, wo sich die Intellektuellen und Künstler trafen, an welche die Büsten im Park erinnern, und von den Bauwerken einer expandierenden Stadt.

Piero Ongaro - ScopriTrieste

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