Unternehmungen

Die Markthalle

Tauchen Sie ein in das Retro-Flair der Markthalle!
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Die Markthalle Triest entstand als Geschenk von Sara Davis, der Tochter eines reichen englischen Kaufmanns, an die "venderigole". Sara war aufgefallen, welch hartes Leben die fliegenden Händlerinnen auf dem Markt der Piazza Goldoni hatten, immer unter freiem Himmel, ob die Sonne brannte oder der Bora-Sturm wütete. Mit dem Geld ihrer Hinterlassenschaft ließ die Stadt daher die heutige Markthalle nach einem Entwurf des Architekten Camillo Iona errichten.

1936 eingeweiht, ist sie mit ihren großen Glasfronten noch immer extrem modern und funktional. Die Markthalle liegt in einem dreieckigen Bereich und hat einen fingernagelförmigen Grundriss; auf den zwei Etagen im Inneren befindet sich ein großer Salon im Stil der Märkte zur Zeit des römischen Kaisers Trajan. Die niedriger gelegten Balken, die als Raumteiler fungieren, stellen einen deutlichen Bezug zu den Salons der Victoria her. Das Schiff, das ein für damalige Zeiten sehr modernes Design hatte, war 1931 beim Triestiner Lloyd vom Stapel gelaufen.

Die Zweckmäßigkeit, von welcher das Innere der Markthalle geprägt ist, wird auch an der spiralförmigen Verbindungsrampe zwischen der ersten und zweiten Etage deutlich, über welche die Zulieferung der Waren erfolgte. Diese Lösung hatte ihren Ursprung in den klassischen Rampen der Villa Farnese von Caprarola, wurde aber von Mattè Trucco beim Fiat Lingotto in Turin (1926) "neuerfunden" und war dann in ganz Europa und Amerika weithin zu sehen. Die Rampe ist in ein eckiges Türmchen eingearbeitet, das von Iona entworfen wurde, um das Problem des spitzen Winkels zu lösen, der sich durch das Aufeinandertreffen der zwei Straßen, an denen sich die langen Seiten des Bauwerks entlangzogen, ergab.

Die bandartigen Fensterfronten führen optisch bis zur Spitze des Türmchens hin, die von einer leuchtenden Uhr gekrönt wird. Die Lösung, die aus der Ecke den Dreh- und Angelpunkt des Bauwerks macht, wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts von John Soane bei der Bank of England erprobt und zeigt die Suche nach einer Anpassung der optischen Rhythmik an bestehende Räume im Hinblick auf den jeweiligen Zweck.

Die Markthalle ist der Prototyp eines Einkaufszentrums. Die Geschäfte sind auf 2 Etagen angeordnet. Im Erdgeschoss befinden sich alle Lebensmittelläden wie Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Brot. Die erste Etage bietet Herren- und Damenbekleidung, modische Accessoires und Schuhe.
via Carducci 36
Montag von 8 bis 14; Dienstag bis Samstag von 8 bis 17;