Triest besondere und versteckt
Dieser Post ist für alle gedacht, die sich gern fernab von den üblichen Touristenplätzen bewegen.
In Triest gibt es einige Kulturgüter, die auch dank des Einsatzes von Non-Profit-Organisationen erhalten werden konnten, ihren ursprünglichen Wert zurückbekommen und nutzbar gemacht wurden. Ein interessantes Mischmodell, das es - dank des Engagements Ehrenamtlicher - möglich macht, kleinen Perlen zu Ansehen zu verhelfen, die andere Eigentümer nicht verwalten könnten. Entdecken wir sie gemeinsam.
Kleine Berlin, Club Alpinistico Triestino
Das Kleine Berlin ist ein Komplex aus Luftschutzbunkern, der im Zweiten Weltkrieg erbaut wurde. Er befindet sich am Fuße des Hügels Scorcola und besteht aus zwei getrennten, aber miteinander verbundenen Teilen: demjenigen, der von den Italienern angelegt und von der Bevölkerung bei Luftangriffen genutzt wurde, und demjenigen, der vom deutschen Militär als Depot und zum Schutz vor Luftangriffen gebaut wurde. Als der Ort in die Geschichte eingegangen, der die kühne Flucht von General Odilo Globocnik und seinen Getreuen in den aufregenden Tagen der Zurückeroberung der Stadt durch die Alliierten ermöglicht hatte, ist der Komplex einer der wenigen seiner Art, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Organisiert werden die Führungen durch den Club Alpinistico Triestino, der sich von jeher für die Wiederherstellung und Verwaltung dieses unterirdischen Schatzes engagiert.
Roseto di San Giovanni, Rosengarten von San Giovanni, Altruistisches Triest
Im Herzen der ehemaligen Nervenheilanstalt von San Giovanni liegt ein entzückender Rosengarten, der dank der Bemühungen der Ehrenamtlichen von Trieste Altruista und des Vereins Circolo Amici in Giardino - in Zusammenarbeit mit der Cooperativa Agricola San Pantaleone - der Verwilderung entrissen und zu neuem Leben erweckt wurde. Der Rosengarten von San Giovanni ist heute ein grünes Gebiet, wo man im Frühling die prächtige Blüte von Rosen in allen Farben bewundern kann - ein Erlebnis für Nase und Augen! Mit seinen sechstausend Rosen, die dreitausend verschiedenen Arten angehören, war er Kandidat für die Auszeichnung mit der "Targa d'eccellenza" der World Federation of Rose Societies-Wfrs (Weltweiter Verband der Gesellschaft der Rosenfreunde), die im Juni 2015 verliehen wird.
Concerti al Castello, Konzerte im Schloss, Kunst- und Musikverband
Das absolut meistbesuchte Baudenkmal von Triest ist das castello di Miramare, der Traumwohnsitz, den Maximilian von Habsburg und seine Frau Charlotte zur Residenz erwählt hatten. Wenn Sie im Frühling herkommen, dürfen Sie sich die "Concerti al castello" (Konzerte im Schloss) nicht entgehen lassen, eine Musikreihe, die von der Associazione Arte e Musica (Kunst- und Musikverband) im Thronsaal des Schlosses organisiert wird und wo Klaviermusik mit Violine, Violoncello, Gitarre, Gesang oder solistischen Rezitals verbunden wird. Ein Programm, das von den Klassikern bis ins 20. Jahrhundert reicht, perfekte Akustik und ein historischer Rahmen von großer Schönheit tragen dazu bei, das Erlebnis aufregend und unvergesslich zu gestalten.
Museo Ferroviario di Trieste Campo Marzio, Eisenbahnmuseum von Triest Campo Marzio, Verband der ehemaligen Eisenbahner von Triest
Der ehemalige Bahnhof von Campo Marzio war zur Zeit des Habsburger Reichs von den Motoren von Lokomotiven, von der Beförderung von Gütern und den Schritten von Menschen erfüllt, welche mit der Transalpina, der langen Eisenbahnlinie, die Triest mit Wien und Salzburg verband, reisten. Heute ist der Bahnhof Sitz des Museo Ferroviario (Eisenbahnmuseums), das 1984 dank der Bemühungen einiger Ehrenamtlicher des Verbands Dopolavoro Ferroviario di Trieste (Ehemalige Eisenbahner von Triest), die historisches Material gesammelt und eine allgemeine Ausstellung organisiert haben, eröffnet wurde. Auf den vier Schienen außerhalb des Bahnhofs sind verschiedene Arten von Zügen zu sehen: Dampfloks, Manövrier-Dieselloks, Passagierwagen, Güterwagen, Spezialfahrzeuge und Straßenbahnwagen, während drinnen Uniformen, Werkzeuge und für den Betrieb des Bahnhofs genutzte Technologien ausgestellt sind. Nicht zu versäumen das große Diorama, das den Eisenbahnknoten von Opicina nachbildet, wo sich 1910 die Linie Transalpina mit der Linie Meridionale kreuzt.
Meeresschutzgebiet Miramare
Der Park des Schlosses Miramare ist ein Must für Naturliebhaber: Das Meeresschutzgebiet Riserva Marina di Miramare wurde 1986 vom Umweltministerium eingerichtet und wird vom WWF verwaltet. Das etwa 30 Hektar große Schutzgebiet liegt am Fuße des Kaps Miramare zwischen dem Sporthafen von Grignano und den weißen Klippen der Riviera von Barcola. Im ganzjährig geöffneten Besucherzentrum verraten Ihnen die Ehrenamtlichen des WWF alle Geheimnisse des Meeresschutzgebiets, während Tauchfans geführte Tauchtouren buchen können, um die Fische und den Meeresboden bewundern zu können.
Federica Scrigner