Führer zu Essen und Trinken

Jota

(Sauerkraut-Kartoffelsuppe)

 Ein uraltes Rezept der traditionellen Triestiner Küche, man denke nur, dass die letzten Änderungen von vor sage und schreibe 500 Jahren stammen.
Jota
Die Jota ist mit Sicherheit als "Resteessen" entstanden, mit ein paar Bohnen, ein wenig Kraut und ein paar Resten Schweinefleisch konnte man auf diese Weise eine ganze Familie satt bekommen. Die Grundlage bilden einfache, vor allem einheimische Zutaten: Bohnen, Kartoffeln (die nach der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 eingeführt wurden), "capuzi garbi", also Weißkohl, der in Streifen geschnitten und in Salzlake eingelegt wurde. Die Triester weisen stolz darauf hin, dass diese Zubereitungsweise aus den Zeiten von Karl dem Großen stammt und nicht zu verwechseln ist mit dem aus Deutschland und Österreich stammenden Sauerkraut. Der Begriff "jota" ist umstritten, die Wurzel könnte aus einer keltischen Nachsilbe stammen, die dann zum spätlateinischen jutta (für: dünne Suppe) zusammengezogen wurde, oder aber aus dem kimbrischen (einer deutschstämmigen Sprache, die in Venetien und im Trentino verbreitet ist) yot. Allerdings bezeichnet man auch in Tschechien und in der Slowakei mit dem Begriff jucba eine Krautsuppe.

Zutaten (für 4 Personen):
700 g Sauerkraut (man kann es auch bereits fertig kaufen - wenn Sie es selbst zubereiten möchten, finden Sie nachstehend das Rezept dazu)
300 g rote Bohnen oder Augenbohnen
4 Kartoffeln
2 Lorbeerblätter
4 Knoblauchzehen
2-3 frische geräucherte Krainer Würste oder ein paar geräucherte Schweinerippchen oder ein Kochschinken-Knochen
50 g Schmalz
2 Esslöffel Mehl
Gemüsebrühe nach Belieben
Salz
Pfeffer
Öl
aiprem (in Öl angeröstetes Mehl).

Kuriosität:
Die sogenannten Salsicce di Cragno (Krainer Würste), die ursprünglich aus der Gegend von Ljubljana stammen, sind eine frische Wurstspezialität, die über Buchenholz geräuchert wird. Gekocht genossen, sind sie auch in Triest zu einer Spezialität geworden.
 Zubereitung:
Die Bohnen am Vorabend in kaltem Wasser einweichen. In einem Topf das Schmalz erwärmen und 2 zerdrückte Knoblauchzehen darin anbraten, bis sie goldbraun sind. Dann den Knoblauch herausnehmen. Das Sauerkraut zugeben und mit Wasser bedecken. Salzen und pfeffern. Etwa eine halbe Stunde bei geringer Hitze köcheln lassen.
In einem anderen Topf die gewaschenen Bohnen mit der Gemüsebrühe und 2 Lorbeerblättern bei geringer Hitze ca. eine Stunde lang kochen. Die in Stücke geschnittenen Würste zugeben und weitere 15 Minuten kochen. Die Kartoffeln schälen und in Stückchen schneiden, zur Bohnensuppe geben und den Kochvorgang für weitere 20 Minuten fortsetzen.
Von der Kochstelle nehmen und die Hälfte der Bohnen und Kartoffeln durch ein Sieb streichen, so dass ein gleichmäßiger Püree entsteht.
Diesen Püree zum vorher zubereiteten Kraut und dann das Ganze zur Bohnensuppe geben.
In einer kleinen Pfanne separat die übrigen zerdrückten Knoblauchzehen in 1-2 Esslöffeln Öl (oder Schmalz) anbraten. Wenn sie goldgelb sind, herausnehmen.
Das Mehl unter sorgfältigem Rühren, damit keine Klumpen entstehen, im Öl (oder im Schmalz) anschwitzen.
Wenn es goldgelb ist, das Mehl zur Suppe geben, gut umrühren.
Salzen, pfeffern und warm servieren.
Die Jota schmeckt noch besser, wenn sie am Vortag zubereitet wurde.